Am 17. Mai veranstaltete Streetwork Liechtenstein im Haus der Familie einen Workshop zur Methode der aufsuchenden Sozialarbeit. Ziel war es, praxisnahe Einblicke für die offene Jugendarbeit in Liechtenstein zu vermitteln. Die Themen umfassten die Grundlagen und den Auftrag des Aufsuchens, die Haltungen und Rollen der Fachkräfte, die Kontaktaufnahme, zielorientierte Planung, Vernetzungen und es wurde auch über ordnungspolitische Aufträge und Regeln im öffentlichen Raum diskutiert.
Die Hauptmerkmale der aufsuchenden Jugendarbeit findet in den Lebensräumen der Jugendlichen statt und bezieht ihr soziales Umfeld mit ein. Sie arbeitet sowohl mit Einzelpersonen als auch mit Gruppen, wobei die Jugendlichen die Arbeitszeiten bestimmen. Fachkräfte erfahren die Lebensrealität der Jugendlichen direkt, was eine flexible und bedarfsgerechte Unterstützung ermöglicht. Niedrigschwellige Angebote, Beziehungsarbeit, ressourcenorientierte Methoden und Partizipation sind zentrale Elemente. Zudem ist eine enge Vernetzung mit anderen Institutionen wichtig, um umfassende Unterstützung zu bieten. Die Fachkräfte sind mobil und begleiten die Jugendlichen kontinuierlich, wobei Anonymität und Vertraulichkeit gewahrt bleiben.
Unser Auftrag ist, wenn die Jugendlichen nicht zu uns kommen, gehen wir zu ihnen. Indem wir uns in ihrer Lebensrealität bewegen, lernen wir mehr über sie. Da wir uns nicht in einem Machtraum befinden, müssen wir weniger Regeln durchsetzen. Jeder kann jederzeit gehen. So erreichen wir Menschen, die von bestehenden Angeboten nicht angesprochen werden.
Ein Schwerpunkt lag auf den Haltungen und Rollen der Fachkräfte. Die Gastrolle und die akzeptierende Haltung sowie Empathie, Respekt und Authentizität sind hierbei entscheidend. Die Fachkräfte sollen sich als Ressource nützlich machen als vertrauenswürdige Ansprechpartner fungieren und die Jugendlichen in ihrer Entwicklung unterstützen.
Effektive aufsuchende Sozialarbeit erfordert eine zielorientierte Planung. Klare und flexible Ziele, die den Bedürfnissen der Jugendlichen und den Ressourcen der Fachkräfte entsprechen, sind notwendig. Diese Ziele sollten regelmäßig überprüft und angepasst werden.
Fazit:
Der Workshop bot wertvolle Einblicke und konkrete Ansätze zur effektiveren Gestaltung der aufsuchenden Sozialarbeit. Die Bedeutung der Haltungen, verschiedenen Rollen, klarer Zielsetzung, guter Vernetzung wurde betont. Die Veranstaltung lieferte neue Impulse und stärkte das Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen der aufsuchenden Jugendarbeit in Liechtenstein.